Donnerstag, 16. Juli 2015

Friedrichsbau-Varieté - Ein Schatz im Herzen Stuttgarts


Junge Junge! - Zauberkunst Friedrichsbau-Varieté

Der Vorhang ist gefallen nach drei Tagen schönen Shows im Friedrichsbau-Varieté. Das Friedrichsbau-Varieté ist neben dem Tigerpalast in Frankfurt und dem Wintergarten-Varieté in Berlin, eines der wenigen renommierten Varieté-Theater in Deutschland, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann:

1898 entsteht aus dem klas­si­zis­ti­schen »Schwei­kel­schen Haus« von 1815 ent­steht der Fried­richs­bau, ein fünf­stö­cki­ges pom­pö­ses Ju­gend­stil­ge­bäu­de in dem ein prunk­vol­ler Thea­ter­saal mit 800 ro­ten samt­be­zo­ge­nen Plät­zen ein­ge­rich­tet wird.
Un­ter der Lei­tung von Lud­wig Grauaug er­blüht das Fried­richs­bau Thea­ter am Anfang des 19 Jahrhunderts zu ei­ner der re­nom­mier­tes­ten „Spe­zia­li­tä­ten­büh­nen“ Deutsch­lands. In­ter­na­tio­na­le Stars wie Jo­se­phi­ne Baker, En­ri­co Ras­tel­li, die Til­ler Girls und der un­ver­gess­li­che Grock tre­ten in den kom­men­den 30 Jah­ren in Stutt­gart auf. Wäh­rend des Ers­ten Welt­krie­ges kommt die Stutt­gar­ter In­sti­tu­ti­on nicht ins Wan­ken. Die Zu­schau­er strö­men in den Fried­richs­bau - der Be­darf an Amü­se­ment und Ab­len­kung ist enorm hoch. Ab 1933 über­nimmt Wil­ly Rei­chert 
die künst­le­ri­sche Lei­tung und steht selbst un­zäh­li­ge Ma­le mit Os­kar Hei­ler auf der Büh­ne. Die­se bei­den schwä­bi­schen Ori­gi­na­le wer­den als »Hä­ber­le und Pflei­de­rer« zur In­sti­tu­ti­on und sind weit über Stutt­garts Gren­zen be­kannt. In der Nacht vom 25. auf den 26. Ju­li 1944 brennt das Thea­ter nach ei­nem schwe­ren Bom­ben­an­griff voll­kom­men aus. Al­le Ret­tungs­ver­su­che sind ver­geb­lich, die  Schä­den sind zu groß. Im Jah­re 1955 wird das Haus schließ­lich zu Guns­ten ei­ner Stra­ßen­er­wei­te­rung dem Erd­bo­den gleich ge­macht. Dies ist zu­nächst das En­de ei­nes der bes­ten Va­rietéthea­ter Eu­ro­pas. An his­to­ri­scher Stel­le, im Her­zen Stutt­garts, lässt die L-Bank ei­nen gro­ßen Neu­bau ent­ste­hen, den Fried­richs­bau.
Am 24. Fe­bru­ar 1994 öff­net das neue Fried­richs­bau Va­rieté sei­ne Pfor­ten mit der Pre­mie­re des Pro­gramms „Ka­prio­len des Va­rietés“ un­ter der Re­gie von An­dré Hel­ler. Os­car Hei­ler, den die neue Ge­schäfts­füh­re­rin Ga­brie­le Fren­zel für die­sen Abend auf die Büh­ne holt, wird mit ste­hen­den Ova­tio­nen emp­fan­gen. Bern­hard Paul, künst­le­ri­scher Lei­ter des Fried­richs­bau Va­rietés und Cir­cus Ron­cal­li-Di­rek­tor, holt jun­ge Ta­len­te und sa­gen­haf­te Stars nach Stutt­gart, um sei­ne phan­ta­sie­vol­len Shows zu in­sze­nie­ren: Fin­ger­f­lin­ke Ma­gier tref­fen auf fre­che Co­me­di­ans, be­gna­de­te In­ter­na­tio­na­le Künst­ler und Ar­tis­ten wie Max Raa­be, die Kess­ler Zwil­lin­ge, Ro­bert Kreis, Vice Ver­sa, die Thu­ra­nos, Ara­bes­ke und vie­le mehr sind hier fort­an zu Hau­se. Das Fried­richs­bau Va­rieté ist mitt­ler­wei­le wie­der ein wich­ti­ger Be­stand­teil der at­trak­ti­ven Kul­tur­land­schaft in Stutt­gart und Um­ge­bung und zählt zu den re­nom­mier­tes­ten Va­rietébüh­nen Deutsch­lands.

Seither haben fast 2 Million Zuschauer die Shows im Friedrichsbau-Varieté gesehen.

Das neue Friedrichsbau-Varieté zieht in die Nachbarschaft zum Theaterhaus um.

>> www.friedrichsbau.de